Julia Bickel

Loslassen lernen: Eine Reise durch die Herausforderungen und Erfolge der Elternschaft

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Meine Vision ist es, dich darin zu unterstützen, wieder in deine volle Kraft zu kommen und dich und dein Umfeld zu heilen.

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Wie du als Elternteil Schritt für Schritt deine Kinder loslässt und sie dennoch unterstützt

Das Loslassen ist eine der wichtigsten, aber auch herausforderndsten Aufgaben in der Elternschaft. Es beginnt bereits von dem Moment an, wenn du dein kleines Bündel Freude zum ersten Mal in den Armen hältst. Loslassen ist jedoch nicht gleichbedeutend mit Vernachlässigung oder Aufgeben; es ist vielmehr ein Prozess, der deine Kinder dazu ermutigt, unabhängige und selbstbewusste Individuen zu werden. In diesem Artikel werden wir uns damit auseinandersetzen, wie das Loslassen bei Kindern beginnt, wie es funktioniert, und warum einige Eltern Schwierigkeiten damit haben. Außerdem werden wir praktische Tipps teilen, die dir dabei helfen können, diesen wichtigen Aspekt der Elternschaft zu meistern.

Wann beginnt das Loslassen?

Das Loslassen beginnt bereits in den ersten Tagen und Wochen nach der Geburt deines Kindes. Es mag zwar paradox klingen, aber von Anfang an musst du lernen, die Bedürfnisse deines Kindes zu erkennen und darauf zu reagieren, während du gleichzeitig Raum für ihre eigene Individualität schaffst. Im Laufe der Jahre wird dieser Prozess kontinuierlich fortgesetzt und vertieft, wenn dein Kind anfängt, seinen eigenen Weg zu finden und seine eigene Identität zu entwickeln.

Die verschiedenen Phasen des Loslassens:

  1. Die frühen Jahre: In den ersten Lebensjahren sind Babys und Kleinkinder besonders auf die liebevolle Fürsorge ihrer Eltern angewiesen. Das Loslassen in dieser Phase kann bedeuten, schrittweise die Autonomie des Kindes zu fördern, indem du sie kleine Aufgaben selbstständig erledigen lässt, wie das Anziehen von Kleidung oder das Spielen mit anderen Kindern unter deiner Aufsicht.

  2. Die Schulzeit: Wenn Kinder in die Schule kommen, beginnen sie, unabhängiger zu werden und mehr Zeit außerhalb des familiären Umfelds zu verbringen. Hier ist es wichtig, sie zu ermutigen, eigene Freundschaften zu schließen, Verantwortung für ihre Schulaufgaben zu übernehmen und ihre Interessen zu verfolgen.

  3. Die Teenagerjahre: Die Adoleszenz ist eine Zeit, in der Kinder ihre Identität suchen und oft rebellisches Verhalten zeigen. Es kann schwer sein, in dieser Phase loszulassen, aber es ist entscheidend, ihnen Raum für Selbstentfaltung zu geben und ihnen beizubringen, Verantwortung für ihre eigenen Entscheidungen zu übernehmen.

Wie funktioniert das Loslassen?

Das Loslassen erfolgt schrittweise und erfordert Geduld und Verständnis. Hier sind einige wichtige Aspekte, wie es funktioniert:

  1. Vertrauen aufbauen: Ein starkes Vertrauensverhältnis zwischen dir und deinem Kind ist entscheidend. Wenn sie wissen, dass du für sie da bist und sie unterstützt, werden sie eher den Mut finden, unabhängig zu werden. Kinder, die gelernt haben, unabhängig zu sein, entwickeln ein gesundes Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen.

  2. Freiheit gewähren: Gib deinem Kind die Möglichkeit, Entscheidungen zu treffen und Verantwortung zu übernehmen, entsprechend seinem Alter und seinen Fähigkeiten. Lass sie Erfahrungen sammeln und aus Fehlern lernen. Wenn Kinder früh Verantwortung übernehmen, lernen sie wichtige Fähigkeiten wie Problemlösung, Zeitmanagement und soziale Kompetenzen.

  3. Grenzen setzen: Während du Freiheit gewährst, ist es genauso wichtig, klare Grenzen zu setzen und Konsequenzen für unangemessenes Verhalten aufzuzeigen. Dies hilft deinem Kind, Verantwortung zu übernehmen und Selbstkontrolle zu entwickeln.

  4. Offene Kommunikation: Halte den Dialog mit deinem Kind offen und ehrlich. Lass sie über ihre Gefühle und Bedenken sprechen und zeige Verständnis dafür. Eine ausgewogene Beziehung zwischen Eltern und Kindern, in der Loslassen Teil des Prozesses ist, kann zu einer stärkeren Bindung führen. Das Loslassen bereitet Kinder auf die Realitäten des Erwachsenenlebens vor, in dem sie selbstständig Entscheidungen treffen und Verantwortung übernehmen müssen.

Warum haben einige Mütter Schwierigkeiten mit dem Loslassen?

Das Loslassen kann für viele Mütter eine emotionale Herausforderung darstellen. Hier sind einige Gründe, warum es schwierig sein kann:

  1. Überbehütung: Manchmal möchten Eltern ihre Kinder vor allen möglichen Gefahren und Enttäuschungen schützen, was dazu führen kann, dass sie Schwierigkeiten haben, sie loszulassen.

  2. Angst vor Verlust: Die Vorstellung, dass das Kind ohne die ständige Anwesenheit und Hilfe der Mutter zurechtkommen muss, kann Angst und Unsicherheit auslösen.

  3. Eigene Bedürfnisse: Manche Mütter identifizieren sich stark mit ihrer Rolle als Eltern und vernachlässigen ihre eigenen Bedürfnisse, was zu Schwierigkeiten beim Loslassen führen kann.

Tipps zum erfolgreichen Loslassen:

  1. Selbstfürsorge: Denke daran, dass du selbst glücklich und gesund sein musst, um dein Kind bestmöglich unterstützen zu können.

  2. Vertrauen entwickeln: Baue ein tiefes Vertrauensverhältnis zu deinem Kind auf, damit du sicher sein kannst, dass sie in der Lage sind, auf eigenen Beinen zu stehen.

  3. Schrittweise Freiheit: Gewähre deinem Kind nach und nach mehr Freiheit und Verantwortung, während du gleichzeitig eine Sicherheitsnetz bereithältst.

  4. Kommunikation: Halte regelmäßigen Kontakt mit deinem Kind, sei aber auch bereit, loszulassen und sie eigenständig handeln zu lassen.

Das Loslassen in der Elternschaft ist eine Reise, die Zeit, Geduld und Liebe erfordert. Es ist wichtig zu verstehen, dass es nicht bedeutet, dass du deine Kinder aufgibst, sondern dass du ihnen die Werkzeuge und das Vertrauen gibst, um in der Welt erfolgreich zu sein. Indem du diesen Prozess mit Achtsamkeit und Liebe angehst, kannst du dazu beitragen, starke, selbstbewusste und unabhängige Kinder großzuziehen. Es erfordert Geduld, Flexibilität und Liebe. Wenn du die Kunst des Loslassens beherrschst, wirst du nicht nur deine Kinder auf ihrem Weg zur Selbstständigkeit unterstützen, sondern auch eine tiefere, respektvolle und liebevolle Beziehung zu ihnen aufbauen.

Vergiss nicht, dass du nicht allein bist und dass viele Eltern ähnliche Herausforderungen durchlaufen. Die Reise des Loslassens mag zuweilen schwer sein, aber sie ist auch eine Reise des Wachstums, sowohl für deine Kinder als auch für dich selbst.

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