Wie du Selbstzweifel loswirst: Die Kraft der Selbstfürsorge

Psychologie

Stark durch Selbstliebe: 3 Tipps für mehr Selbstfürsorge und weniger Selbstzweifel

In der heutigen Gesellschaft wird viel Wert auf Leistung und Erfolg gelegt, wodurch wir oft vergessen, auf uns selbst zu achten. Dabei ist Selbstfürsorge ein wichtiger Aspekt, um langfristig gesund und glücklich zu sein. In diesem Betrag geht es darüber, wie du deine Selbstfürsorge stärkst und dadurch weniger an dir selbst zweifelst.

Was ist Selbstfürsorge?

Selbstfürsorge bedeutet, dass du dich selbst liebevoll und respektvoll behandelst. Dabei geht es darum, auf deine eigenen Bedürfnisse und Grenzen zu achten und für dich selbst zu sorgen. Dazu gehört beispielsweise, ausreichend Schlaf zu bekommen, gesund zu essen, regelmäßig Sport zu treiben und Zeit für dich selbst zu finden. Auch das Erkennen und Akzeptieren eigener Gefühle und Gedanken gehört zur Selbstfürsorge.

Deine Mitmenschen können einen großen Einfluss auf deine Selbstzweifel und deine Selbstfürsorge nehmen. Wenn dich jemand beledigt, dir emotional zu nahe tritt oder dir eine Ungerechtigkeit widerfährt, kann das eine Auswirkung auf dein Selbstwertgefühl haben. Ich finde es wichtig, solche Situationen genau zu reflektieren und die eigenen Anteile dieses Konflikts herausfiltern. Genauso wichtig ist es für mich, objektiv herauszufinden welche Anteile eben NICHT zu dir gehören. Meist sind wir nach solchen Situationen emotional, deshalb macht es Sinn mit der Beurteilung dieser Anteile etwas zu warten und dann an die Sache herangehen. 

Die Meinung oder das Verhalten von anderen Personen können niemals deinen Wert als Mensch definieren. 

Selbstzweifel minimieren

Selbstzweifel können dein Selbstbewusstsein schwächen und zu einer negativen Selbstwahrnehmung führen. Selbstfürsorge kann dazu beitragen, Stress abzubauen und Ihre Stressreaktionen zu reduzieren. Indem du dich entspannst, Zeit für dich selbst nimmst und dich um deine körperliche und geistige Gesundheit kümmerst, kannst du deine Fähigkeit verbessern, mit Stress umzugehen.Um Selbstzweifel zu mindern, gibt es verschiedene Ansätze:

  1. Positive Selbstgespräche führen: Versuche, deine negativen Gedanken durch positive Gedanken zu ersetzen. Sage dir beispielsweise, dass du gut genug bist und dass du dich selbst akzeptierst und liebst.

  2. Sich auf die eigenen Stärken konzentrieren: Statt dich auf Fehler und Schwächen zu konzentrieren, solltest du dir bewusst machen, was du gut kannst und worauf du stolz bist. Das kann dabei helfen, das Selbstbewusstsein zu stärken und Selbstzweifel zu minimieren.

  3. Sich Unterstützung holen: Es ist völlig normal, dass du mal Zweifel hast und dich unsicher fühlst. Es ist jedoch wichtig, nicht alleine damit zu bleiben. Spreche mit Freunden, Familie oder einem Therapeuten über deine Gefühle und Gedanken. Oft hilft es schon, einfach mal darüber zu sprechen und dir Feedback und Unterstützung zu holen.

Was ist wissenschaftlich belegt?

In einer Metaanalyse von Sowislo und Orth (2013) wurde untersucht, ob ein niedriges Selbstwertgefühl ein Risikofaktor für die Entwicklung von Depressionen und Ängsten ist. Die Autoren analysierten 77 Studien mit insgesamt mehr als 31.000 Teilnehmern und kamen zu dem Ergebnis, dass ein niedriges Selbstwertgefühl tatsächlich ein Risikofaktor für die Entwicklung von Depressionen und Ängsten ist. Die Studie zeigt somit, wie wichtig es ist, auf Selbstfürsorge zu achten und das Selbstwertgefühl zu stärken, um die psychische Gesundheit zu fördern.

In einer Pilotstudie von Bluth, Roberson und Billen (2019) wurde untersucht, ob eine positive psychologische Intervention (PPI) zur Förderung von Selbstfürsorge bei pflegenden Angehörigen beitragen kann. Die Studie umfasste 20 Teilnehmer und zeigte, dass die PPI tatsächlich dazu beitragen konnte, die Selbstfürsorge und das Wohlbefinden der Teilnehmer zu verbessern. Die Studie unterstreicht somit, dass positive Interventionen zur Förderung von Selbstfürsorge und psychischem Wohlbefinden beitragen können.

Selbstfürsorge und Selbstzweifel sind eng miteinander verbunden. Indem du dich selbst liebevoll behandelst und auf dich achtest, kannst du dein Selbstbewusstsein stärken und Selbstzweifel minimieren. Dabei gibt es viele verschiedene Ansätze, die du ausprobieren kannst. Wichtig ist vor allem, dass du dir bewusst machst, dass Selbstfürsorge ein wichtiger Aspekt für die eigene Gesundheit und das eigene Glück ist.

Wenn du erfahren möchtest, wie du dich selbst besser einschätzen und selbstbewusster durch dein Leben gehen kannst, melde dich gerne bei mir für eine Beratung.

Quellennachweis:
Bluth, K., Roberson, P. N. E., & Billen, R. M. (2019). Positive psychological intervention for caregivers: A randomized pilot study. The Journal of Positive Psychology, 14(2), 173-183.
Forsyth, J. P. (2010). The psychology of self-esteem. Springer Science & Business Media.
Germer, C. K. (2009). The mindful path to self-compassion: Freeing yourself from destructive thoughts and emotions. Guilford Press.
Neff, K. D. (2011). Self-compassion: The proven power of being kind to yourself. HarperCollins.
Raab, K. (2014). Mindfulness, self-compassion, and empathy among health care professionals: a review of the literature. Journal of Health Care Chaplaincy, 20(3), 95-108.
Rosenberg, M. (2015). Nonviolent communication: A language of life. PuddleDancer Press.
Sowislo, J. F., & Orth, U. (2013). Does low self-esteem predict depression and anxiety? A meta-analysis of longitudinal studies. Psychological Bulletin, 139(1), 213-240.

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Julia Bickel